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Stechmückenidentifikation – Warum?

Aufgrund des Klimawandels und auch im Rahmen des globalen Güterverkehrs kommen seit Jahrzehnten bisher in Österreich nicht heimische Tier- & Pflanzenarten in unser Land. Das gilt natürlich auch für Insekten. Besonders Stechmücken, hierbei vor allem exotische Arten, können dabei auch Vektoren, d. h. Überträger humanpathogener Krankheiten sein. Die Tigermücke (Aedes albopictus) zählt zu den effizientesten Überträgern des West-Nil-Virus, des Dengue-Virus, des Zika-Virus oder des Chikungunya-Virus und war auch in Europa für größere Ausbrüche mit diesen eigentlich exotische Erregern verantwortlich – Z.B. in Italien, am Balkan und in Spanien. All diese Erkrankungen können mild verlaufen, tragen aber auch das Potential eines schweren Verlaufs in sich. Infektionen mit Zikavirus bei Schwangeren können das ungeborene Kind schädigen.

Daher ist es wichtig, dass wir über die Zusammensetzung der Stechmückenpopulation in Österreich informiert sind. Wir wollen wissen, wo es exotische Arten gibt, welche das sind und wie hoch ihre Durchseuchung mit den oben genannten Viren ist.

Die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit & Ernährungssicherheit) führt in Österreich die Ergebnisse dieses Monitoring mit Hilfe verschiedener Monitoringstellen in den Bundesländern zusammen. An 37 Standorten werden Stechmücken in speziellen Fallen gefangen und mit Hilfe der Veterinärmedizinischen Universität Wien untersucht.

In Tirol führt unser Labor seit 2009 ein entsprechendes Monitoring durch. 2010 gelang uns der erste Nachweis von Aedes albopictus in Südtirol (Bozen), 2016 beobachteten wir erstmals eine Eiablage in Nordtirol in Volders und ein Jahr später die erste Eiablage in Osttirol (Lienz). Auch das Vordringen der Japanischen Buschmücke in Nord- und Osttirol sowie die erste Eiablage von Aedes koreicus (in Lienz) wurden von uns dokumentiert.

Während die Tigermücke durch die Coronabeschränkungen in Nord- und Osttirol nur noch sehr selten nachgewiesen werden kann ist die Population der japanischen Buschmücke weiter auf dem Vormarsch. Sie ist inzwischen in Nord- und Osttirol heimisch und drängt teilweise einheimische Stechmückenarten zurück. Noch spielen sie als Überträger von Krankheiten keine Rolle, aber bei steigenden Bestandszahlen kann sich das ändern.

Es ist somit für unser aller Gesundheit, dass wir Bescheid wissen, welche Stechmückenarten und welche damit neuen Viren sich wo in unserem Land befinden.

Asiatische Tigermücke (Aedes Albopictus)
Foto: James Gathany Centers for Disease Control
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